
A11Y als Erfolgsfaktor für digitale Produkte
Barrierefreiheit (Accessibility, kurz A11Y) ist ein zentraler Aspekt moderner digitaler Strategien. Sie gewährleistet, dass digitale Produkte und Dienstleistungen für alle Menschen zugänglich sind, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten. Die Implementierung von Barrierefreiheit bietet Unternehmen nicht nur die Möglichkeit, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern auch, neue Marktsegmente zu erschließen und ihre Innovationskraft zu steigern.
Erweiterung der Zielgruppe
Weltweit leben über eine Milliarde Menschen mit einer Behinderung, was etwa 15 % der globalen Bevölkerung entspricht. Durch barrierefreie digitale Angebote können Unternehmen nicht nur diese Personen erreichen, sondern auch deren Umfeld, wie Freunde und Familie. Dies ermöglicht die Erschließung neuer Kundengruppen und die Expansion in Märkte mit strikten Accessibility-Richtlinien, wie beispielsweise in der Europäischen Union oder den USA.
Steigerung der Innovationskraft
Die Fokussierung auf Barrierefreiheit fördert die Entwicklung innovativer Lösungen. Technologien wie Sprachassistenten, die ursprünglich zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen konzipiert wurden, sind heute aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Zudem führen barrierefreie Designs zu flexiblen und benutzerfreundlichen Produkten, die insgesamt eine bessere Nutzererfahrung bieten.
Erhöhung der Kundenzufriedenheit
Barrierefreie digitale Produkte zeichnen sich durch klare Navigation, verständliche Sprache und zugängliche Interaktionen aus. Diese Merkmale verbessern die Benutzerfreundlichkeit für alle Nutzer und führen zu optimierten Prozessen, was sich positiv auf die Konversionsraten auswirkt. Unternehmen, die auf Inklusion setzen, stärken zudem ihre Markenwahrnehmung und bauen langfristige Kundenbeziehungen auf.
Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
In vielen Ländern sind Unternehmen gesetzlich verpflichtet, digitale Barrierefreiheit sicherzustellen. Die proaktive Umsetzung von Accessibility-Maßnahmen hilft, rechtliche Risiken zu minimieren und den Anforderungen von Gesetzen wie dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) gerecht zu werden, das ab dem 28. Juni 2025 in Kraft tritt. Innerhalb der EU ist zu dem das Europäische Barrierefreiheitsgesetz (EAA) zu beachten, der öffentliche und private digitale Dienste bis 2025 barrierefrei vorschreibt.
Strategische Umsetzung von Barrierefreiheit
Die Integration von Barrierefreiheit erfordert eine durchdachte und umfassende Strategie. Empfohlene Schritte sind: 1. Schulungen: Sensibilisierung und Weiterbildung von Teams in den Bereichen Entwicklung, Design und Content-Erstellung. 2. Accessibility-Audit: Analyse bestehender digitaler Produkte zur Identifizierung von Barrieren und Potenzialen für Verbesserungen. 3. Umsetzung von Optimierungen: Zusammenarbeit mit Experten, um digitale Angebote entsprechend den festgestellten Anforderungen anzupassen und kontinuierlich zu verbessern.
Die frühzeitige und konsequente Berücksichtigung von Barrierefreiheit ermöglicht es Unternehmen, sich als verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert zu positionieren, während sie gleichzeitig ihre Reichweite erhöhen und die Zufriedenheit ihrer Kunden steigern.